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Sozialpädagogische Diagnosen und Familiendiagnosen

Ich beschäftige mich seit Beginn meiner Berufsbiografie mit den Sozialpädagogischen Diagnosen für Kinder und Jugendliche, wie sie von Klaus Mollenhauer und Uwe Uhlendorff entwickelt wurden und habe mit dazu beigetragen, das Verfahren zur Sozialpädagogischen Familiendiagnose weiterzuentwickeln (vgl. Uhlendorff/Cinkl/Marthar 2006 und Cinkl/Krause 2011 – siehe Schriften und Veröffentlichungen. Seit Mitte der 90er Jahre habe ich zahlreiche Fortbildungen – meist in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGFH) – in Deutschland, Österreich und Südtirol durchgeführt und das Verfahren auch in eigener Praxis angewendet (Clearings und zu Beginn von Familientherapien).

Die Sozialpädagogischen Diagnosen und die Sozialpädagogischen Familiendiagnosen orientieren sich an den Selbstdeutungen der jungen Menschen und ihrer Familien und tragen dazu bei, ein Arbeitsbündnis zwischen den Professionellen und den Familien (als entscheidenden Erfolgsfaktor der Hilfen) zu schaffen. Beide Verfahren sind dann indiziert, wenn die Haltung der Fachkräfte partizipativ geprägt ist.

Die Sozialpädagogischen Familiendiagnosen konnten in einem von der Aktion Mensch e.V. finanzierten Praxisforschungsprojekt in Kooperation mit sechs Jugendhilfeträgern positiv evaluiert werden. Es konnte dabei auch gezeigt werden, dass das Verfahren dazu beitragen kann, in Familien mit Kindeswohlgefährdung Hilfen zu konstruieren, die die Kindeswohlgefährdung abwenden und von allen Beteiligten getragen werden.

Meine Angebote zu den Sozialpädagogischen Diagnosen und den Sozialpädagogischen Familiendiagnosen:

  • Seminar „Sozialpädagogische Diagnosen für Kinder und Jugendliche“
    Link zum Text

  • Seminar „Sozialpädagogische Familiendiagnosen“ Link zum Text

  • Seminar „Sozialpädagogische Familiendiagnosen bei Kindeswohlgefährdung“

    Der Inhalt deckt sich im Wesentlichen mit dem Seminar Sozialpädagogische Familiendiagnosen, nur dass der zweite und dritte Block in jedem Fall drei Seminartage umfasst und zusätzlich ein Diagnosemodell bei Kindeswohlgefährdung („Diagnostisches Dreieck“) vermittelt wird.

  • Tagesveranstaltung „Einführung Sozialpädagogische Diagnosen, Sozialpädagogische Familiendiagnosen, Sozialpädagogische Familiendiagnosen bei Kindeswohlgefährdung“

    Die Tagesveranstaltungen dienen der Vorstellung des Verfahrens, wobei inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden können. Es hat sich für freie Träger, die das Verfahren einsetzen wollen bewährt, zu der Tagesveranstaltung die kooperierenden Jugendämter einzuladen, da dies die Implementierung erleichtert.

  • Themenspezifische Vertiefung und „Auffrischung“

    Träger und Projekte, die schon mit dem Verfahren arbeiten, können ihre Diagnosepraxis beispielsweise in Hinblick auf die Themen psychische Erkrankung oder Kindeswohlgefährdung vertiefen bzw. auf den neuesten Stand (durch das Evaluationsprojekt haben sich Verfahrensmodifikationen der Familiendiagnosen notwendig gemacht) bringen. Das Seminarformat beträgt ein bis zwei Fortbildungstage. Für Träger und Projekte besteht die Möglichkeit der Einrichtungszertifizierung (Kriterien auf Nachfrage).

  • Diagnostische Beratung

    In besonders schwierigen Einzelfällen oder hinsichtlich der konzeptioneller Fragen berate ich einzelne Diagnostiker bzw. Träger und Projekte sowohl vor Ort als auch telefonisch oder per Mail.

    Wenn zwei Dozenten gewünscht sind, arbeite ich mit Astrid Wilhelm aus Frankfurt/Oder und Andreas Raab aus Cottbus zusammen.

Supervision

Ich biete Einzelsupervision sowie Supervision für Gruppen, Teams und Organisationen in Berlin und Brandenburg seit 1998 an. Meine Arbeitsschwerpunkte lagen bisher in den Bereichen Erziehungshilfen (freie Träger und Jugendämter), Kindertagesstätten und Jugendarbeit.

Besteht der Bedarf einer Fallsupervision für besonders schwierige Einzelfälle, kann auch eine intensive Einzelfallberatung und/oder Clearing sinnvoll sein.

Praxisnahe Evaluationsforschung und Evaluationsberatung

Meine Erfahrungen im Bereich der Evaluation beziehen sich auf die fachliche Leitung des Projektes „Evaluation und Prozessdokumentation Sozialpädagogischer Familiendiagnosen unter besonderer Berücksichtigung von Familien mit Kindeswohlgefährdung“ (Projekt des Kinderhauses Berlin – Mark Brandenburg e.V. unter der Leitung von Dr. Hans-Ullrich Krause; finanziert durch Aktion Mensch e.V.) Cinkl/Krause 2011: siehe Schriften und Veröffentlichungen – und auf die beratende Unterstützung von Selbstevaluationen im Bereich der Erziehungshilfen und der Jugendarbeit. Fremd- oder Selbstevaluationen brauchen nicht immer den Rahmen größerer Forschungsprojekte, sondern können praxisnah in Eigenregie nach selbst formulierten Fragestellungen durchgeführt werden. Dazu biete ich Beratung und Begleitung an. Ich vertrete einen Ansatz der Lebensweltorientierten Wirkungsforschung, der den Eigensinn der Praktiker und der Adressaten berücksichtigt.

Zur Einstimmung auf das Thema biete ich folgende Seminare an:

Tagesseminar „Evaluations- und Wirkungsforschung in der Jugendhilfe“

Der Kinder- und Jugendhilfe wird regelmäßig ihre mangelnde Effektivität unterstellt und damit auch ihre gesellschaftliche Legitimität angezweifelt. Die Evaluations- und Wirkungsforschung in der Jugendhilfe hat aber tatsächlich in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und gezeigt, welche Leistungen die Kinder- und Jugendhilfe erbringt; deutlich wurde aber auch der Weiterentwicklungsbedarf. Das Seminar vermittelt wichtige Erkenntnisse aktueller Forschung in ihrer Relevanz für die sozialpädagogische Praxis und soll auch Anregungen zur Durchführung eigener Forschungsvorhaben geben.

Tagesseminar „Evidenzbasierung – Kritik und Alternativen“

Im Zusammenhang mit der anhaltenden Kritik an den Erziehungshilfen und der Unterstellung ihrer vermeintlichen Wirkungslosigkeit – jüngst wieder aufgegriffen im Papier der Staatssekretäre der Stadtstaaten – wird regelmäßig gefordert, nur noch solche Hilfen zu finanzieren, die auf evidenzbasierter Basis evaluiert wurden.

Das Seminar Vortrag beleuchtet die kritischen Seiten dieses Ansatzes und stellt Alternativen auf der Grundlage eines adressaten- und nutzerorientierten Wirkungsverständnisses vor.

Kinderschutz-Seminare

Ich habe mich seit Beginn meiner Berufsbiografie mit dem Thema „Kindeswohlgefährdung“ (mit den Schwerpunkten innerfamiliärer sexueller Missbrauch sowie sexuell grenzüberschreitende Jugendliche) therapeutisch und diagnostisch beschäftigt und qualifiziere seit 2006 Kinderschutzfachkräfte nach dem § 8a SGB VIII in Sachsen-Anhalt in Kooperation mit Astrid Wilhelm (Frankfurt/Oder) im Auftrag des Landesjugendamtes. Mein Angebot, die sich vor allem an Fachkräfte der Jugendhilfe (Jugendamt, Erziehungshilfe, Kita, Jugendarbeit) sowie anderer mit dem Kinderschutz beschäftigter Professionen richten, beinhaltet folgende Themen:

1. Zertifikatskurs „Kinderschutzfachkraft nach § 8a SGB VIII“

Der Kurs kann als Inhouseveranstaltung für Jugendämter, für freie Träger oder als regionale Kooperationsveranstaltung und in Zusammenarbeit mit Weiterbildungsträgern durchgeführt werden und umfasst in der Regel 4 x 2 Seminartage. Curriculum, Zertifizierungsbedingungen und Konditionen auf Nachfrage.

2. Was sind „Fehler“ im Kinderschutz und wie kann man sie vermeiden?

Gegenstand des Seminars ist ein Modell zur Analyse kritischer Kinderschutzfälle, das auch Faktoren, die Fehler begünstigen, beinhaltet. Das Seminar bietet einen diskreten Rahmen zur Reflexion der eigenen Kinderschutzpraxis und gibt Anregungen zur Entwicklung einer fehlerfreundlichen Kultur.

Seminarformat: Tagesveranstaltung. Bei Bedarf können Fehleranalysen verabredet werden.

3. Seminar „Familiendynamik bei Kindeswohlgefährdung – hermeneutische und systemische Verstehensansätze“ Link zum Text

4. Seminar „Familienarbeit in Familien mit Kindeswohlgefährdung“ Link zum Text

5. Seminar „Familien-Helfer-Dynamik“ Link zum Text

6. Seminar „Sozialpädagogische Familiendiagnosen bei Kindeswohlgefährdung“ Siehe Sozialpädagogische Diagnosen und Sozialpädagogische Familiendiagnosen

7. Seminar „Paarberatung bei Kindeswohlgefährdung“ Link zum Text

8. Seminar „Konfrontationsgespräche mit Eltern bei Kindeswohlgefährdung“
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9. Kollegiale Beratung bei Kindeswohlgefährdung

Das Seminar vermittelt Verfahren der kollegialen Beratung bei Kindeswohlgefährdung, die auf der Basis der Praxisbeispiele der Seminarteilnehmer und Seminarteilnehmerinnen geübt werden.

Seminarformat: 2 Tage.

10. Grundlagen des Kinderschutzes

In diesem Seminar geht es vor allem um die Frage, wie sich Kindeswohlgefährdung konkret darstellt und welche Handlungsstrategien im Rahmen des § 8a SGB VIII sinnvoll und notwendig sind.

Seminarformat: 2 Tage. Bei Bedarf können Vertiefungsthemen verabredet werden.

11. Reflexion von Dokumentationsbögen und § 8a-Verfahrensweisen

Seit der Verabschiedung des § 8a 2005 wurden verschiedene Dokumentationsbögen und Verfahrensweisen eingeführt. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, die gemachten Erfahrungen kritisch zu reflektieren und einen Rahmen, über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken.

Seminarformat: Ein- oder zweitägiger Workshop.

Wenn zwei Dozenten gewünscht sind, arbeit ich mit Astrid Wilhelm aus Frankfurt/Oder zusammen.

Die Veranstaltungen können Inhouse oder als regionale Kooperationsveranstaltung (mehre freie Träger zusammen oder Jugendamt und freier Träger) durchgeführt werden.

Intensive Einzelfallberatung und Clearing

In besonders schwierigen Einzelfällen biete ich eine intensive Einzelfallberatung und/oder ein Clearing an. Die intensive Einzelfallberatung beinhaltet eine kollegiale Beratung sowie eine Netzwerkkonferenz, in die nach Möglichkeit die betroffenen Familien einbezogen werden. Sinnvoll kann auch ein Clearing sein, dessen Kern die Sozialpädagogischen Diagnosen oder die Sozialpädagogischen Familiendiagnosen sind. Intensive Einzelfallberatung und Clearing können miteinander kombiniert werden. Für einen abgrenzbaren Zeitraum kann ich auch die Rolle des Fallmanagers einschließlich der Qualitätskontrolle übernehmen.

Grundhaltung von intensiver Einzelfallberatung und Clearing ist die Erkenntnis, dass viele Fälle „schwierig“ werden, weil es zwischen Familien und Professionellen kein Arbeitsbündnis gibt. Dies ist oft darauf zurückzuführen, dass die Selbstdeutungen der Familien zu wenig berücksichtigt werden und das Helfersystem zu sehr um eigene Sichtweisen und Interessen kreist.

Fehleranalyse

Im Kinderschutz werden wie überall Fehler oder „Beinahefehler“ gemacht. Aus Fehlern lässt sich lernen, wenn man sich auf ihre Analyse einlässt. Mit der „Expertise/Machbarkeitsstudie für eine unabhängige Kommission zur Untersuchung von gravierenden Kinderschutzfällen“ (Link zum Text), die ich zusammen mit Thomas Marthaler und für das Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport 2009 erstellt habe, liegt ein Fehleranalysemodell vor, das darauf abzielt, nicht nur betroffene Praktiker und Familien einzubeziehen, sondern auch eine einvernehmliche „Schadensregulierung“ anstrebt.

Fehleranalysen können in Kooperation mit Jugendämtern und freien Trägern durchgeführt werden, wobei Umfang und Form (Beratung, Workshop, Expertise) je nach Bedarf stark variieren können.

Familientherapie

Ich biete zusammen mit Astrid Wilhelm auf der Basis einer Fachleistungsstundenvereinbarung mit dem Brandenburger Institut für Familientherapie e.V. systemische Familientherapie als Leistung der Jugendhilfe in Ostbrandenburg an. Wir verfügen über besondere Erfahrungen in der Arbeit mit Familien mit Kindeswohlgefährdung, für die wir auch ein besonderes Konzept entwickelt haben.

Sonstige Seminare

Folgende Seminare sind als Inhouseveranstaltung buchbar oder können von Weiterbildungsträgern angeboten werden:

 

1. Evaluations- und Wirkungsforschung in der Jugendhilfe

Der Kinder- und Jugendhilfe wird regelmäßig ihre mangelnde Effektivität unterstellt und damit auch ihre gesellschaftliche Legitimität unterstellt. Die Evaluations- und Wirkungsforschung in der Jugendhilfe hat aber tatsächlich in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und gezeigt, welche Leistungen die Kinder- und Jugendhilfe erbringt; deutlich wurde aber auch der Weiterentwicklungsbedarf. Das Seminar vermittelt wichtige Erkenntnisse aktueller Forschung in ihrer Relevanz für die sozialpädagogische Praxis und soll auch Anregungen zur Durchführung eigener Forschungsvorhaben geben.

2. Was ist heute eine Familie? Mythen und Legenden

Das Seminar vermittelt wichtige Erkenntnisse der aktuellen Familienforschung, die manches beliebtes Vorurteil über die zeitgenössische Familie in einem anderen Licht erscheinen lässt. Darüber hinaus geht es auch spezielle Charakteristika von Familien in der Jugendhilfe insbesondere in Hinblick auf die Familienerziehung.

3. Autorität, Respekt und Achtsamkeit

Das Seminar behandelt zentrale Leitlinien des Umgangs mit dem Anderen. Grundlage des Seminars sind philosophische und grundlagentheoretische Erkenntnisse, die für die Reflexion des eigenen Handelns genutzt werden sollen.

4. Familienarbeit mit psychisch kranken Eltern im Rahmen der Erziehungshilfen

Die Kinder- und Jugendhilfe ist im Rahmen ihrer Arbeit immer mehr mit Menschen, die eine psychiatrische Diagnose aufweisen, konfrontiert. Im Seminar sollen Grundkenntnisse über psychische Erkrankungen vermittelt sowie die Frage, warum psychiatrische Diagnosen immer häufiger gestellt werden, diskutiert werden.

Darüber hinaus werden ressourcenorientierte und systemische Verstehens- und Handlungsansätze bei psychischer Erkrankung dargestellt, die sich weniger an defizitorientierten und biologistischen Modellen des Gesundheitswesens orientieren und besser zu einer modernen Jugendhilfe passen.

Darüber hinaus sind Seminarinhalte die Bedeutung psychischer Erkrankungen der Eltern für die Kinder sowie Voraussetzungen gelingender Kooperation zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Psychiatrie.

5. Grundlagen der Arbeit mit Familien: Lebenslagen, Konfliktthemen und Bindungen von Familien

Im Seminar werden theoretische und wissenschaftliche Erkenntnisse aus der historischen Familienforschung, der Familiensoziologie, der Sozialpädagogik und der Psychologie vermittelt, die wesentlich für das Verständnis gegenwärtigen Familienlebens sind. Familien unterliegen einem ständigen historischen Wandel, die Familie „an sich“ gibt es nicht. Familien sind darüber hinaus oft Gegenstand politischer Diskussionen. Die Themen im Einzelnen:

Lebenslagen von Familien: Hier geht es um den Wandel von Familienformen, Veränderungen im Verhältnis der Generationen (Veränderungen der Erziehungsformen und der Bedeutung der Großeltern) sowie neue Widersprüche im Verhältnis der Geschlechter.

Konfliktthemen in Familien. Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der sozialpädagogischen Jugendhilfeforschung soll der Frage nachgegangen werden, welche Konflikte Familien zu bewältigen haben. Dabei geht es zum einen um kritische Lebensereignisse wie Trennung und Scheidung, zum anderen um „normative“ Krisen im Zusammenhang des Familienzyklus (Familiengründung, empty nest etc.).

Bindungstheorie: Der Ansatz von Bowlby und Ainsworth hat für das Verständnis von Familien eine besondere Bedeutung, weil er sich auf die Bindung zwischen Eltern und Kinder konzentriert. Dargestellt werden verschiedene Bindungsmuster und Voraussetzungen einer gesunden Bindung.

6. Familien verstehen – neue Ansätze der Familiendiagnostik: Übungs- und Überblicksseminar

In den letzten Jahren wurden neue Modelle der Familiendiagnostik entwickelt, die den Anspruch erheben, praxisrelevante Verstehenszugänge zu Familien zu eröffnen. Im Seminar werden drei Diagnoseverfahren vorgestellt und geübt:

  1. Sozialpädagogische Familiendiagnose

  2. Sequenzanalytisches Genogramm nach Hildenbrand

  3. Geschlechtsspezifisches Genogramm.